Raumgewicht der Matratze

Das Raumgewicht (RG) der Matratze spielt beim Erwerb einer Kaltschaum-, Viscoschaum-, Latex- und Taschenfederkernmatratze eine gewichtige Rolle. Aber was sagt die Kennziffer über die Matratze aus und worauf sollte man beim Raumgewicht einer Matratze noch achten? Unsere Schlafexperten bei der Flensburger Bettenwelt geben Tipps und beraten Sie zu allen wichtigen Fragen rund um das Thema Matratzen-Raumgewicht.

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Was ist das Raumgewicht bei Matratzen?


Das Raumgewicht einer Matratze (auch als Rohdichte bezeichnet) gibt an, wieviel Kilogramm Masse in einem Kubikmeter Schaumstoff verwendet wurden. Die Rohmasse wird während eines Schäumverfahrens zu Schaumstoff verarbeitet. Es bilden sich während des Prozesses im Rohmaterial sehr kleine Lufteinschlüsse, auch als Poren bezeichnet, die für eine lange Haltbarkeit der Matratze und eine gute Atmungsaktivität sorgen. Bei einem guten Verhältnis aus Schaumstoff und kleinen Lufteinschlüssen, weist die Matratze eine gute Formstabilität auf. So passt sich die Matratze dem optimal Körper an, sobald das Körpergewicht Druck auf die Matratze ausübt. Fällt der Druck weg, kehrt die Matratze in ihre ursprüngliche Form zurück (je nach Matratzenart). Formstabile Matratzen bieten einen langen und guten Liegekomfort. Ein Durchliegen (Kuhlenbildung) wird vermieden, die Lebenserwartung der Matratzen ist somit ingesamt hoch. Ist der Anteil an Lufteinschlüssen im Verhältnis zum Schaumstoff jedoch zu hoch, wirkt sich dies negativ auf die Qualität und Langlebigkeit der Matratze aus.


Unser Tipp: Die Formstabilität der Matratze hängt vom Raumgewicht und der Stauchhärte ab. Je höher das Raumgewicht und die Stauchhärte sind, desto formstabiler ist in der Regel auch die Matratze.


Das Raumgewicht der Matratze kann man ganz einfach berechnen. Für die Berechnung des Raumgewichts der Matratze nutzt man die folgende Formel: Gewicht / (Länge x Breite x Höhe) = RG (kg/m³).


Es geht hierbei nur um die Maße des Matratzenkerns. Zur Berechnung des tatsächlichen Raumgewichts einer Matratze, müssen Sie den Matratzenbezug entfernen. Ist das Gesamtgewicht der Matratze bekannt, kann man auch einfach den Matratzenbezug der Matratze wiegen und das so erhaltene Ergebnis vom Gesamtgewicht abziehen. Ansonsten wiegt man den Kern der Matratze. Für die Berechnung des Matratzenvolumens (Länge x Breite x Höhe) dürfen lediglich die Maße des Matratzenkerns berücksichtigt werden. Zuletzt teilt man das Gewicht des Matratzenkerns durch das Volumen der Matratzenkerns. Das Ergebnis ist das Raumgewicht der gewogenen Matratze. Die verwendete Maßeinheit ist in diesem Fall dann kg/m³.


Warum kommt es bei Matratzen auf das Raumgewicht an?


Das Raumgewicht ist eines der Qualitätsmerkmale von Matratzen. Man kann sagen, je höher das Raumgewicht einer Matratze ist, desto hochwertiger ist Sie. Das Raumgewicht wirkt sich vornehmlich auf folgende Matratzeneigenschaften aus: auf die Rückstellkraft, die Formstabilität und auf die Langlebigkeit bzw. Nachhaltigkeit.


Rückstellkraft der Matratze: Eine Matratze mit einem hohen Raumgewicht weist in der Regel auch eine hohe Rückstellkraft auf. Sie nimmt diesbezüglich nach Belastung schnell wieder ihre Ausgangsform ein. Eine hohe Rückstellkraft steht entsprechend auch für einen hohen Schlafkomfort.


Formstabilität der Matratze: Eine Matratze mit einem hohen Raumgewicht verfügt über ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Poren und Schaumstoff. Dadurch entsteht eine gute Formstabilität. Die Gefahr, dass der Schaumstoff durchgelegen ist (umgangssprachlich Kuhlenbildung), wird stark gemindert.


Langlebigkeit bzw. Nachhaltigkeit der Matratze: Durch die positiven Eigenschaften, die sich aus einem hohen Raumgewicht erschließen, ist die Matratze insgesamt langlebiger und dadurch auch nachhaltiger. Das Raumgewicht hat im Übrigen keinen Effekt auf die Festigkeit der Matratze. In der Tat wird häufig aber für Matratzen mit einem hohen Härtegrad auch ein Schaumstoff mit höherem Raumgewicht genutzt. Dadurch bleiben Matratzen auch bei Belastungen mit einem hohen Körpergewicht strapazierfähiger.


Unser Fazit: Eine Matratze mit einem hohen Raumgewicht weist eine hohe Dichte des verwendeten Füllmaterials im Matratzenkern auf. Das Porenvolumen ist gering. Eine Matratze mit einem hohen Raumgewicht verfügt des weiteren über eine sehr gute Rückstellkraft. Mit Druck belastete Stellen kehren schnell in ihre Ausgangsform zurück. Aktuell können bei Kaltschaummatratzen durch spezielle Herstellungsverfahren Raumgewichte von 70kg/m³ erzielt werden. Die meisten Matratzenhersteller fertigen jedoch Matratzen mit einem Raumgewicht von 40 bis maximal 60 RG. Dadurch sollten die Produktionskosten möglichst gering gehalten werden.

Das Raumgewicht ist zwar eine Kennziffer für Kaltschaum-, Viscoschaum-, Latex- und Taschenfederkernmatratzen, allerdings sollte man die Raumgewichte der unterschiedlichen Matratzentypen nicht miteinander vergleichen. Das wäre ansonsten, als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen. Abschließend lässt sich aber sagen, das Matratzen mit einem niedrigen Raumgewicht über einen Matratzenkern mit einer geringeren Rohdichte verfügen. Der Kern ist in diesem Fall dann poröser. Die Rückstellkraft einer Matratze mit einem niedrigen Raumgewicht fällt deshalb auch eher gering aus. Es bilden sich schnell Kuhlen in der Matratze, die häufig zu Verspannungen und Rückenschmerzen führen können.


Das Raumgewicht ist nicht immer das wichtigste Kriterium beim Kauf einer neuen Matratze, sollte aber auf jeden Fall mit einbezogen werden. Um auch die Nachhaltigkeit der Matratze mit einzubeziehen, sollten grundsätzlich Matratzen ab einem Raumgewicht von 50 Rg erworben werden. Diese Matratzen sind zwar insgesammt teurer, als Matratzen mit einem geringen Raumgewicht, doch profitiert man dadurch von einem besseren Preis-Leistungsverhältnis. Eine Matratze mit einem Raumgewicht von 50 oder mehr sorgt zudem viele Jahre für einen erholsamen Schlaf.

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